Trainingsimpressionen

Trainingszeiten

  Mo., 14 Okt. 202418:00 - 22:00 Uhr
      Einzeltraining / Unterordnung
  Fr., 18 Okt. 202418:00 - 22:00 Uhr
      Gruppentraining, danach Schutzdienst
  Sa., 19 Okt. 202413:00 - 15:30 Uhr
      Einzeltraining / Unterordnung
  Sa., 19 Okt. 202415:30 - 20:00 Uhr
      Schutzdienst

Blitz-Infos

  • 19.10.2024  ⇒   Herbstprüfung - LR'in Claudia Horst (BK)  

Jugendarbeit

Der wesentliche Bestandteil für den Umgang mit dem Hund, beginnt schon in der Jugend. Bei uns in der Gruppe wird daher die Jugendarbeit schon von klein auf gefördert.
Details findet man unter diesem Link: WIR - Unsere Jugend

© Boxer-Klub Gruppe Wiesbaden

Die Begleithundprüfung mit Wesenstest/Verkehrsteil (FCI-BH/VT)

 

Die Begleithund-Prüfung ist die „kleinste“ aller Hundesport-Prüfungen und meist Voraussetzung für alle weiteren Aktivitäten (Turniersport, Leistungsprüfungen, etc).

Die Begleithund-Prüfung ist für den Hundführer ein Beleg, dass sein Hund die Grundkommandos beherrscht und den Alltagssituationen gewachsen ist, sowie er selber das Grundverständnis der Hundehaltung besitzt.

Die Begleithund-Prüfung besteht aus vier Teilen, die jeweils für sich genommen bestanden werden müssen – sonst ist die gesamte Prüfung zu dem jeweiligen Zeitpunkt beendet. Die Teile bauen aufeinander auf und werden in der Regel auch in der Reihenfolge abgehandelt.

 

Zulassungsvoraussetzungen:

Die Begleithundprüfung kann mit jedem Hund absolviert werden, er muss lediglich mindestens 15 Monate alt und eindeutig identifizierbar sein (Tätowierung oder Chip). Zum Nachweis benötigt man eine Leistungsurkunde oder entsprechende Papiere (oft ist das auch der Stammbaum), in die dann auch die Prüfung eingetragen wird. Der Hund muss geimpft sein und der Halter muss eine Haftpflicht-Versicherung nachweisen können.

Der Hundeführer wiederum muss Mitglied in einem VDH-Verein sein und dieses nachweisen – nur dann kann er die Prüfung mit dem Hund ablegen. Ein Hundeführer kann maximal mit zwei Hunden die Prüfung absolvieren, jeder Hund jedoch nur mit einem Hundeführer (am gleichen Termin!).

 

Theoretische, schriftliche Prüfung

Teil 1 der Begleithund-Prüfung ist nur für den Hundeführer gedacht – hier muss er seine Kenntnisse über Hunde, Hundehaltung und angrenzende Sachgebiete unter Beweis stellen. In der Regel handelt es sich um Multiple-Choice-Fragen, es können aber auch offene Fragen vorkommen, die dann mit „Langtext“ beantwortet werden müssen. Die Fragen variieren je nach Verband, bei dem man die Prüfung absolviert, in der Regel kann man sie jedoch vorher irgendwo finden (zum Beispiel für den HSVRM – Hunde Sport Verband Rhein Main – hier: (http://www.hsvrm.de/download.html) oder beim DVG-Hundesport hier http://www.dvg-hundesport.de/service/quiz/quiz.php).

Die Fragebögen werden sofort vor Ort ausgewertet, werden mehr als 70 % der Fragen richtig beantwortet, gilt der Teil als bestanden. Wird die Theorie nicht bestanden, kann der Hund nicht mehr vorgeführt werden, die Prüfung endet sofort.

Der Sachkundenachweis muss vom Hundeführer nur einmal erbracht werden, ist er bestanden, kann er mehrere praktische Prüfungen absolvieren. Die bestandene Sachkundeprüfung ist von ihm nachzuweisen.

 

Identifikation des Hundes und Unbefangenheitsprüfung

Wurde der erste Teil bestanden oder besitzt der HF bereits den Sachkundenachweis, erfolgt nun die Unbefangenheitsprüfung (Wesenstest). Bestandteil der Unbefangenheitsprobe ist die Überprüfung der Identität des Hundes (z.B.: Überprüfen der Tätowiernummer, Chip, usw.). Hunde, die diese Unbefangenheitsprobe nicht bestehen, können an der Prüfung nicht teilnehmen bzw. müssen disqualifiziert werden.

Die Unbefangenheitsprüfung kann mit allen teilnehmenden Hunden gleichzeitig zum Beispiel außerhalb des Übungsplatzes durchgeführt werden, aber auch unmittelbar vor dem folgenden Teil, dann nur für das jeweilige Team. Typischerweise erfolgt die Unbefangeheitsprüfung während der Überprüfung der Identität – in dem Fall muss sich ja der Leistungsrichter (LR) oder der Ausbildungswart zum Hund begeben und ihn direkt berühren. Außerdem wird das Verhalten des Hundes hinsichtlich der anderen Hunde und Menschen bewertet.

Trainieren Sie ihren Hund auf mögliche Situationen: Unbekannter beugt sich von vorne über den Hund, womöglich mit Klemmbrett und ähnlichen Gegenständen „bewaffnet“. Der Hund sollte nicht ängstlich oder aggressiv reagieren!

 

Unterordnungsteil (Platzteil)

 

 

 

Der Hauptteil der BH Prüfung besteht im Beurteilen des Teams Mensch/Hund, und zwar auf dem Hundeplatz (Trainingsplatz). Hier wird der Gehorsam des Hundes und seine Führigkeit überprüft, allerdings beschränkt sich das Ganze auf wenige Kommandos und Aufgaben. Der HF hat mit seinem Hund folgende Fähigkeiten darzustellen: Leinenführigkeit, sowohl im Normalschritt als auch im Schnellschritt (Laufschritt), im Langsamschritt und in Winkelarbeit. Der Hund soll dabei stets freudig, aufmerksam und eng an der Seite (typischerweise links) des HF laufen. Der HF kann ein Hörzeichen nutzen (normalerweise „Fuss“), das jeweils am Beginn einer Übung gegeben wird. Bleibt der HF stehen, soll sich der Hund selbstständig neben ihn setzen. Die Leine soll während der kompletten Übungseinheit leicht durchhängend geführt werden, der Hund soll eigenständig folgen.

Es folgt dann ein kleiner Übungsteil mit einer Personengruppe, durch die HF mit seinem Hund mehrfach hindurchgeht (so eine „8“) und dann in der Mitte oder in der Nähe einer Person stehen bleibt. Der Hund setzt sich wieder selbständig neben seinen Führer und bleibt im Übrigen gelassen und uninteressiert an den anwesenden Menschen. Der HF verlässt nun die Gruppe mit seinen Hund, leint diesen ab und absolviert nun die gleichen Übungen mit seinem Hund in der Freifolge. Er beginnt mit der Gruppe und erledigt dann die übrigen Aufgaben. Beim Verlassen der Gruppe bedankt sich der HF bei den Personen der Gruppe (z.B. mit „Vielen Dank der Gruppe“) die daraufhin den Platz verlassen.

Um diese Übungen zu „standardisieren“ gibt es ein spezielles „Laufschema“, das der HF mit seinem Hund entsprechend zu laufen hat, in der Regel selbständig, es kann aber auch sein, dass der LR die verschiedenen Teile „anstösst“, das heißt, der HF wartet auf ein Zeichen des LR bevor er seine Übungen beginnt. Diese Details müssen vorher mit dem LR abgestimmt werden.
Noch einmal zur Wiederholung: Das Schema wird zunächst mit Leine durchlaufen, die Gruppe bildet den Abschluss. Dann begibt sich der HF aus der Gruppe, leint seinen Hund ab und beginnt die Freifolge diesmal zuerst mit der Gruppe (die ist ja noch da), dann dem normalen Schema folgend.

Zum Schluss (nach der Freifolge) folgen noch zwei separate Übungsteile, ebenfalls ohne Leine, also in der Freifolge:

Sitz aus der Bewegung: Der HF geht mit einem Hund auf die „lange Gerade“, der Hund folgt in Fuss-Position. Nach ca. 12 Schritten bleibt der HF stehen, der Hund setzt sich neben ihm (Grundstellung). Jetzt gibt der HF ein Hörzeichen zum Sitzen (typischerweise „Sitz“), der Hund bleibt an der Position sitzen, der HF geht zügig weiter und läuft weitere 40 Schritt. Dann dreht sich der HF zu seinem Hund um und – meist auf Zeichen des LR – geht wieder auf seine Hund zu und holt ihn ab. Der Hund bleibt dabei aufmerksam in seiner Position sitzen bis der HF neben ihm steht und ihm das Hörzeichen (meist „Fuss“) zum Weitergehen gibt. Dann folgt er dem Hundeführer wieder freudig.

Platz aus der Bewegung: Der HF begibt sich nun mit seinen Hund wieder an den Anfang der Geraden, und startet von dort aus der Grundstellung heraus wieder den Weg. Nach ca. 12 Schritten bleibt der HF stehen, der Hund setzt sich neben ihm (Grundstellung). Jetzt gibt er dem Hund das Hörzeichen zum Hinlegen (typischerweise „Platz“), der Hund legt sich sofort und freudig hin und bleibt liegen, während der HF zügig weitergeht. Der HF geht etwa noch 40 Schritt und dreht ich dann zu seinem Hund um. Auf Zeichen des LR ruft er nun seine Hund zu sich (typischerweise mit dem Hörzeichen „Hier“), der Hund soll dann freudig und in rascher Gangart sofort zum HF kommen und gerade vor ihm absitzen wobei er ihn direkt anschaut. Aus dieser Position heraus gibt der HF nun das Kommando für die Grundstellung („Fuss“) und der Hund begibt sich an die linke Seite des HF und setzt sich dort hin. Damit ist die Übung beendet, der HF leint den Hund wieder an und begibt sich zum Richter.

Der Unterordnungsteil wird typischerweise von einem Team (zwei HF und zwei Hunde) absolviert, wobei ein Hund „in der Ablage“ liegt, der andere Hund die Übungen absolviert.

Bei der Ablage bringt der HF den Hund zu dem vom LR vorgegebenen Ort (meist am Rande des Übungsplatzes), lässt den Hund dort zunächst absitzen. In der Sitz-Position nimmt nun der HF dem Hund die Leine ab, verstaut sie in einer Tasche auf der dem Hund abgewandten Seite oder hängt sie sich um. Jetzt gibt er dem Hund das Hörzeichen für das Hinlegen (typischerweise „Platz“), der Hund legt sich sofort und freudig hin. Der HF entfernt ich nun ca. 40 Schritte von seinem Hund und bleibt mit dem Rücken zu ihm dort stehen. Erst auf Zeichen oder Anweisung des LR holt er den Hund wieder ab wobei dies nun in umgekehrter Reihenfolge stattfindet – also, der HF begibt sich zum Hund, stellt sich neben ihn, gibt ihm nun das Hörzeichen zum Aufsetzen, leint den Hund jetzt an und geht nun in lockerer Leinenführigkeit mit ihm zum LR.

Der LR vergibt für alle Übungen Punkte insgesamt können 60 Punkte erreicht werden. Bei Erreichen von weniger als 70 % (42 Punkte) ist der Prüfungsteil nicht bestanden, die weitere Fortsetzung der Prüfung nicht mehr möglich.

Natürlich gibt es bei der Bewertung der Einzelaufgaben einen erheblichen Ermessensspielraum, insofern sind Tipps immer schwierig. Aber ein paar Anhaltspunkte:

Steht der Hund aus der Ablage auf und bewegt sich mehr als eine Körperlänge von dem Platz weg, ist die Übung mangelhaft (- 10 Punkte). Klappen die Sitz-oder Platzübungen nicht (Hund steht auf, folgt dem HF, legt sich statt zu setzen, und, und und) werden jeweils 5-10 Punkte abgezogen – dann gibt es kaum ein Durchkommen. Versagt nur ein Übungsteil, liegt es meist im Ermessen des LR die Prüfung dennoch insgesamt mit ausreichend zu bewerten, dann kommt es stark auf das Gesamtbild des Teams an.

Zur Wiederholung: Im Platzteil werden die Führigkeit und der Gehorsam des Hundes getestet, es werden vier Hörzeichen erwartet und benötigt ( typischerweise „Fuss“, „Sitz“, „Platz“ und „Hier“). Alle anderen sind tabu und sollten nicht genutzt werden! Alle Übungen sind trainierbar und sollten – insbesondere die Ausdauertests (Ablage bis zu 15 Minuten, Sitz und Platzübung hängt vom Ermessen des LR ab, es kann aber schon mal eine Minute dauern!) sollten ausreichend trainiert werden! Ein Trainings-Plan zum Aufbau und zur Selbstkontrolle gibt es hier.
Ansonsten hängt in diesem Teil viel von der Nervosität des HF ab, der Hund „spürt“ die ungewohnte Anspannung und verhält sich möglicherweise anders, das wiederum fördert die Nervosität des HF und so weiter...

Trainieren Sie auch solche „Prüfungssituationen“ - das gibt Sicherheit! Und ändern Sie nichts am Tag der Prüfung (in ihren Ritualen und in Ihrem Tagesablauf!) – weder für sich selbst noch für den Hund. Für den Hund muss es ein Training „wie immer“ sein, und für Sie selbst am besten auch.

Die erreichte Punktzahl im Platzteil ist im Übrigen nicht weiter von Interesse, es zählt im Ergebnis nur „bestanden“ - dann geht es zum Verkehrsteil - oder „nicht bestanden“, dann ist die Prüfung hier zu Ende!

 

Verkehrsteil (Außenprüfung)

Hat man bisher alles (souverän) geschafft, folgt der letzte Teil, der Außen- oder Verkehrsteil. Dabei soll überprüft werden, wie sich der Hund in der Öffentlichkeit – also unter realen Umweltbedingungen und normalen, stark besuchten Umgebungen verhält. Erwartet wird ein gleichgültiges Verhalten des Hundes, weder aggressiv noch ängstlich, sondern souverän gegenüber typischen Umwelt-Einflüssen. Deswegen wird der Verkehrsteil häufig an öffentlichen, stark frequentierten Orten durchgeführt, zum Beispiel am Bahnhof oder auf dem Parkplatz eines Supermarktes, aber auch in der Innenstadt oder an einen beliebten Ausflugsziel.

Der Hund ist dabei stets angeleint, soll aber weder an der Leine zerren noch vom HF gezerrt werden. Ein extrem enges „Fuss“-Gehen ist nicht mehr erforderlich. Der LR beobachtet die Hunde in der Gruppe und im Verkehr, und natürlich das Team Mensch / Hund. Normalerweise werden auch noch diverse Übungen absolviert (z.B. ein Fahradfahrer fährt vorbei, ein Jogger passiert, ein Kind kommt schreiend an, ein klappender Einkaufswagen wird vorbei geschoben), das wird je nach Umgebung und LR unterschiedlich gehandhabt. Meist gibt es noch eine „Anbinde-Übung“, das heißt der Hund wird vom HF an einer bestimmten Stelle angebunden, anschließend entfernt sich der HF außer Sichtweite des Hundes. Dann passieren einige Personen mit und ohne Hund den wartenden Hund (Abstand ca. 1,5 – 2 m). Der wartende Hund soll sich dabei ebenfalls ruhig und gelassen zeigen, weder die vorübergehenden anbellen oder aggressiv reagieren, noch soll er dem HF „hinterher-Jaulen“ und wie versessen an seiner Leine „zerren“. Aber das macht unser Begleithund ja sowieso nicht

Mit dem Außenteil endet dann auch die Begleithund-Prüfung und es geht zum Abschuss Gespräch zurück auf den Hundeplatz oder zum Treffpunkt.

Wichtig:

Ab Prüfungszeitraum 2012 entfallen die Übungen aus der Gehbewegung. "Sitz" und "Platz" aus der Bewegung werden nun aus der Grundstellung heraus ausgeführt. Insofern erscheinen die Übungen einfacher, dafür müssen sie nun natürlich "perfekter" ausfallen

 

Schlussbemerkung

Auch wenn man die Begleithund-Prüfung bestanden hat, so ist dies doch kein „Allheilmittel“. Hunde agieren „gradlinig“ und sind schnell „vergesslich“. Nur ein regelmäßiges und immer währendes Training wird den einmal erreichten Stand sichern und verbessern – hier hängt es also an der Verantwortung des Hundeführers, selbst und mit dem Hund regelmäßig weiter zu üben und das gelernte zu verbessern und zu wiederholen.

Dann wird es ein perfektes Team: Der Hundeführer und sein Liebling, unser vierbeiniger Freund!