Wieso Schutzdienst im Boxer-Klub ??
Viele fragen uns immer wieder, wieso sollten Privatmenschen einen Schutzhund ausbilden und wozu soll dies gut sein? Hierzu möchten wir einmal klarstellen: Wir wollen aus keinem Tier eine Waffe machen, die abgerichtet werden, um auf einen Menschen oder auf ein Tier zu gehen. Kein Hund lernt im Schutzdienst zu schützen... Das tut jeder Hund mit guter Bindung und Beziehung an seinem Menschen.
Der Sporthund lernt im Schutzdienst lediglich, auf bestimmte schematische Situationen zu reagieren, die genauso im normalen Leben gar nicht vorkommen. Sie erkennen aus dem Aufbau der Situation, was als Nächstes von ihnen erwartet wird. Bereits der Anblick des Hundeplatzes löst in den meisten Hunden ein bestimmtes Verhaltensprogramm aus, das z.T. erheblich von dem außerhalb des Platzes abweicht. Der Schutzhund lernt Strategien, um seine „Beute“ zu erobern, mit denen er im normalen Leben aber nicht viel anfangen kann. Bei echten Gefahrensituationen fehlt dem Sporthund ganz einfach die Beute, denn er wird heute nicht mehr auf den Mann trainiert, sondern lediglich auf den Ärmel (Beute). Und welcher „böse Bub“ zieht schon extra einen Schutzärmel über, bevor er Frauchen überfällt?
Hierbei wollen wir ausdrücklich betonen, dass wir in unserer Gruppe gewaltfrei die Ausbildung zum Schutzhund durchführt.
Zum anderen spielt die Ausbildung im Boxer-Klub zum Schutzdienst nicht nur den sportlichen Aspekt eine Gewichtung, sondern sie dient in unserem Verein als Rassehundezuchtverein eine sehr große Rolle für unsere Zucht. Der Schutzdienst ist in einem Rassehundezuchtverein, der eine Rasse mit „Arbeitsprüfung“ vertritt, nicht nur Selbstzweck, sondern stellt auch eine Prüfung der vom Rassestandard geforderten Wesensveranlagungen dar.
Damit wir der gewaltfreien Ausbildung gerecht werden, stellt dies bestimmte Voraussetzungen bzw. Befähigung an unseren Gruppenausbildungswarten (GAW) & das Tierschutzgesetz dar. Daher wird seit Mai 2020 nach geltende Ausbildungsordnung (AO) des Boxer-Klub e.V. Sitz München in Ziffer 2, Buchstabe c 1 von den Gruppenausbildungswarten (GAW) praktische Erfahrungen und theoretische Kenntnisse in der Ausbildung von Boxern verlangt.
Folgender GAW steht in unserer Gruppe Wiesbaden mit der geforderten Befähigung zur Verfügung:
|
Ausbildungswart Karl-Heinz Wilhelm
|
|
|
Weitere Bilder findet Ihr → hier
Platz-Training zur Unterordnung und Gruppentraining
Jeden Montag, Freitag und Samstag findet unser Training zur Unterordnung für die Begleithundprüfung und FCI-IGP-Prüfung statt. Die Begleithundprüfung (siehe auch→ BH-Prüfung Übersicht) müssen Hunde, die im FCI-IGP-Sport oder auf Agility-Turnieren starten möchten, abgelegt haben. Aber auch in diversen Städten Deutschlands darf man seine Hunde nur noch auf bestimmten Plätzen frei laufen lassen, wenn diese die Begleithundprüfung bestanden haben. Ansonsten gilt auch hier Leinenpflicht.
Samstags findet unser Unterordnungstraining für Anfänger und Fortgeschrittene statt.
Es stehen mehrere unserer Trainer zur Verfügung. Wir trainieren ausschließlich mit Spaß und der Motivation des Hundes, d.h. Belohnung zum richtigen Zeitpunkt ist das A und O. Deshalb sollte jeder Hundeführer ein Spielzeug oder wirklich tolle Leckerlies zum Training mitbringen. Das Mitführen von Kotbeuteln setzen wir voraus, denn auch auf unserem Platz, wie in der Öffentlichkeit sind die Hinterlassenschaften der Hunde vom jeweiligen Hundehalter zu beseitigen. Zwischen den einzelnen Trainingseinheiten wird immer wieder mit dem Hund gespielt, damit dieser motiviert bleibt.
Generell werden Grundlagen wie 'Sitz', 'Platz', 'Fuß', 'Abrufen' sowie weitere Disziplinen trainiert. Voraussetzung ist, dass der Hund einige Befehle schon einigermaßen kennt, denn diese sollen in unserem Training nur noch gefestigt werden.
Der Montag und Samstag gilt als gezieltes Vorbereitungstraining für die Begleithundprüfung oder auch für weiterführenden Prüfungen der FCI-IGP. Das Einzeltraining wird in eigener Regie und Verantwortung durchgeführt, Trainer sind anwesend und helfen gerne. Es befinden sich immer nur 2 Mensch-Hund-Teams auf dem Platz. Während der eine Hund in der 'Ablage' (Platz und ca. 30 Schritte vom Hundehalter entfernt) liegt, werden mit dem anderen Hund die Anforderungen und/oder das Schema der Prüfung trainiert.
Neben der Vorbereitung zur Prüfung ist dieses Training aber auch für den täglichen Gebrauch sehr nützlich. So fühlt sich der Hundehalter sicher, seinen Hund jederzeit, auch aus gefährlichen Situationen, abrufen zu können. Aber auch das 'Fuß' ist bei normalen Spaziergängen sehr hilfreich. Ein Hund, der dieses beherrscht, kann im 'Fuß' an anderen Hunden oder Menschen problemlos vorbeigeführt werden. So sehen ein Jogger oder Radfahrer sofort, dass von diesem Hund keine 'Gefahr' ausgeht. Diese und weitere Situationen werden auf und rund um unseren Platz trainiert.
Das Training in der Gruppe (Freitags) dauert ca. 30-45 Minuten.
Für das leibliche Wohl ist an allen Trainingstagen ausreichend gesorgt, damit die Hundeführer sich noch in intensiven Gesprächen besser kennen lernen und austauschen können. Und wir finden, dass geht in geselliger Atmosphäre bei einer Tasse Kaffee am besten.
Mitmachen können alle Hunderassen. Möchtet auch Du einen gehorsamen Hund haben, vielleicht die Begleithundprüfung oder eine weiterführende Prüfung im Bereich der FCI-IGP ablegen? Dann schaut doch einfach mal bei uns vorbei. Wir freuen uns auf Euch!
→ weitere Bilder findet Iher hier in der Unterordnung oder hier im Gruppentraining
Unterordnung und Gehorsam als Sport - Obedience
→ nicht mehr im Programm
Obedience (deutsch: Gehorsam) ist eine Hundesportart, bei der es besonders auf harmonische, schnelle und exakte Ausführung der Übungen ankommt. Obedience wird auch als „Hohe Schule“ der Unterordnung bezeichnet. Ein eingespieltes, gutes Mensch-Hund-Team ist eine Grundvoraussetzung. Bei Obedience-Prüfungen geht es nicht allein um den Gehorsam des Hundes. Es spielt auch seine Sozialverträglichkeit mit anderen Menschen und Hunden eine große Rolle. Wie Agility hat diese Hundesportart ihren Ursprung in England. (Quelle: Wikipedia - Obedience)
In vielen Übungen ähnelt Obedience dem Gehorsamsteil der Rettungshunde- und Schutzhundeprüfungen (in Großbritannien ist Obedience ein Ersatz für den Schutzhundesport). Zum Beispiel ähneln sich das Bei-Fuß-Gehen mit und ohne Leine, das Sitz, das Platz sowie das Steh aus der Bewegung, die Bleib-Übungen mit und ohne Sichtkontakt, das Abrufen, das Vorausschicken, das Apportieren und die Geruchsidentifikation aus mehreren Hölzern. Die Distanzkontrolle ist ebenfalls ein Bestandteil der Prüfung, bei der der Hund in einem großen Abstand zu seinem Besitzer eine Reihe von Positionswechseln (Sitz, Platz, Steh) ausführen soll, ohne sich dabei von der Stelle zu bewegen. Im Gegensatz zum Schutzhundesport ist die Ausführung der Kommandos präziser und eleganter. Auf dem Prüfungsgelände geht es sehr viel leiser zu, es wird „weicher“ geführt und das Niveau ist, aus Sicht der Unterordnung, um einiges höher.
Bei Obedience muss das Mensch-Hund-Team die Übungen nicht einfach nur ausführen können, sondern es muss auch noch gut aussehen. Diese Harmonie erreicht man nur, wenn der Hund seinem Menschen vertraut und Spaß an der gemeinsamen Arbeit hat.
Obedience ist vom Grundsatz her für jeden Hund geeignet, unabhängig von Alter und Größe. Zu den meist bekannten Gehorsamsübungen aus der Begleithundeprüfung, wie zum Beispiel Fuß laufen, Sitz aus der Bewegung und Platz mit Abrufen, kommen beim Obedience noch einige weitere Übungen hinzu, wie beispielsweise
- Apportieren (auch von Metallgegenständen)
- Eigenidentifikation (Geruchsunterscheidung an Gegenständen)
- Positionswechsel auf Distanz (Wechsel zwischen Sitz, Platz, Steh)
- Vorausschicken in eine Box (Quadrat aus 4 Pylonen)
- Wesensfestigkeit, vor allem gegenüber anderen Hunden
- Ablage (alle Hunde werden gleichzeitig abgelegt)
Obedience: Wer diesen Sport zum ersten Mal sieht, ist meistens sprachlos. Es wirkt, wie ein geheimnisvolles Ritual. Die Hunde tun Dinge, von denen man nicht zu denken wagt, dass auch das eigene, gerade selig auf dem Sofa schnarchende Exemplar zu so etwas in der Lage ist. (aus: Heike Westermann, Hundebuch-Newsletter "cairn-energe").
Obedience bedeutet nicht nur Gehorsam, sondern auch Harmonie, Bindung und freudige Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch. Abgestimmt auf die Fähigkeiten und Möglichkeiten des jeweiligen Mensch-Hund-Teams arbeiten wir uns hinein in dieses geheimnisvolle Ritual. In kleinen Schritten und mit viel Geduld! Mit einer fröhlichen, stressfreien und entspannten Arbeitsweise.
Obedience ist für jeden Hund in jedem Alter geeignet. Also runter vom Sofa und rein ins Training
Worum geht es beim Longieren → nicht mehr im Programm
Das Longieren des Hundes ist eine relativ junge Hundesportart, die vielfältige Aspekte beinhaltet. Beim Longieren geht es um Nähe und Distanz zwischen dem Menschen und Hund. Das Longieren wird eingesetzt zum Aufbau der Kondition, der Konzentration und vor allem der Kommunikation, aber auch für verschiedene Therapiezwecke des Hundes.
Beim Longieren bewegt sich der Hund mit einem abgesteckten Kreis um seinen Menschen. Dabei wird der innere Zirkel des Kreises, in dem sich der Mensch befindet, zur Tabuzone für den Hund erklärt. So lernt dieser, auf Distanz mit seinem Menschen zu kommunizieren. Anfänglich mit Hilfe einer Schleppleine lernt der Hund im Laufe der Zeit wie durch ein unsichtbares Band die Führung seines Menschen. Nach einiger Praxis werden zusätzliche Übungen wie Sitz, Platz, Steh oder Kehrt beim Umkreisen des Zirkels mit eingebaut. Auch verschiedene Hindernisse können integriert werden. Der Hund folgt dabei fast ausschließlich den Körperbewegungen seines Menschen, so dass auch dieser lernt, nonverbal mit seinem Hund zu kommunizieren. Es entwickelt sich eine stille Bande zwischen Menschen und Hund.
Für Therapie-, aber auch Erziehungszwecke des Hundes können Angst oder Aggression auslösende Dinge, fremde Hunde oder auch andere Tiere wie Pferde o. ä. in den Zirkel geholt werden, während der Hund weiter um den Kreis läuft. Die Bewegung des Hundes macht es ihm leichter, fremdartige Dinge zu akzeptieren und dennoch seinem Menschen zu folgen. Auch das geduldige Warten kann beim Longieren erlernt werden.
→ weitere Bilder findet Iher hier
Nasenarbeit für alle Hunderassen jeden Alters
Fährtentraining ist „Nasenarbeit“ für unseren Hund und somit grundsätzlich für alle Rassen geeignet. Bei der „Fährte“ folgt der Hund einer Geruchsspur und bewältigt weitere Aufgaben wie zum Beispiel das Verweisen eines Gegenstandes.
Wie „Fährten“ funktioniert:
Jeder Hund besitzt rund 220 Mio. Riechzellen, wir Menschen haben etwa 5 Mio. Diese Riechzellen werden bei unserem Hund einzeln ans Gehirn gesendet. Aus diesem Grund ist Fährtenarbeit eine Konzentrationsarbeit bei der sich die Körpertemperatur unseres Hundes um 1-2 Grad erhöht. Unser vierbeiniger Freund erkennt an der Fährte ob es sich um Mensch-Tier, alt-jung, krank-gesund, schnell-langsam, gehetzt-entspannt und welche Richtung der Verlauf nimmt.
All diese Erkenntnisse machen wir uns beim Training und beim Fährten zu Nutze.
Grundsätzlich unterscheidet man folgende „Fährtentypen“:
Die „klassische“ Fährte:
Teil der FCI-IGP Prüfung sowie der Fährteneinzelprüfungen FCI-IFH
Die „klassische“ Fährte besteht aus einer Geruchsspur verursacht überwiegend durch Mircoorganismen, die man beim Auftreten auf organische Böden (Wiese, Wald, Acker, eben alles, was nicht künstlich verdichtet und versiegelt wurde) freisetzt beziehungsweise zerstört. Dieser Geruchsspur kann ein Hund sehr gut folgen und diese auch gut identifizieren. Sie ist allerdings abhängig von einer Trittspur, wobei es zunächst egal ist, wer diese legt.
Diese Trittspur ist bei Anfängerhunden zunächst recht kurz (50 bis 100 Meter), später kann sie gerne länger sein (bis zu mehreren Kilometern). Je länger die Spur ist um so mehr muss sich der Hund konzentrieren, das ist „harte Arbeit“ für ihn. In die Spur werden Richtungsänderungen und Bodenwechsel eingebaut, natürlich auch Hindernisse wie Baumstämme, Fels- und Straßenüberquerungen oder Unterholz. Zur Ausbildung gehört auch das Verweisen von Gegenständen, die der Fährtenleger mit platziert hat. Die „klassische Fährte“ entwickelt ihre typische Geruchscocktails erst nach einiger Zeit, behält sie dafür lange an. Eine solche Spur bleibt vor der Nachsuche mindestens 20 Minuten liegen sie kann aber auch locker 12 Stunden alt sein.
Man-Trailing:
Unter Man-Trailing versteht man die gezielte Suche nach einer bestimmten Geruchsspur eines Menschen. Der Mensch verliert beim Bewegen jede Menge Hautschuppen, tote Zellen und andere Geruchspartikel, die der Hund eindeutig riecht und so die Spur wahrnehmen kann. Dieser Spur kann der Hund folgen. Dabei spielen dann die Untergründe auch keine Rolle, eine solche Spur kann beispielsweise auch auf Asphalt gefunden werden, aber die Wetterverhältnisse beeinflussen dafür die Fährte stark. So kann sich der Hund durchaus mehrere Meter parallel zur Fährte bewegen, möglicherweise wurden die Geruchspartikel vom Wind verweht. Auch muss der Mensch nicht selbst den Boden berühren, er kann beispielsweise mit dem Fahrrad fahren, die Spur bleibt dennoch. Auch bei der Man-Trailing Spur werden Gegenstände „verloren“, die der Suchhund verweisen soll.
Schlepp-Fährte:
Dieser Typ der Fährte wird überwiegend im jagdlichen Bereich trainiert und eingesetzt, dort typischerweise als Schweißfährte (Schweiß – als Jagdfachausdruck für das „Blut des Wildes“). Dabei wird ein Gegenstand (meist ein totes Tier) über den Boden gezogen. Dieses Tier verliert Blut und Hautschuppen, der Hund kann dieser Spur sehr gut folgen. Der praktische Nutzen liegt auf der Hand: ein angeschossenes Wildtier wird immer flüchten und sich dann irgendwo zum Sterben niederlegen. Der Hund soll dieses Tier auffinden und der Jäger kann es somit „erlösen“. Oft werden Schlepp-Fährten auch mit Bluttropfen (eben „Schweiß“) gelegt. Diese Schlepp-Fährten sind typischerweise im dichten Unterholz oder schwierigen Gebiet zu legen, die Liegedauer ist dabei immer 10-12 Stunden Minimum. So lange muss man dem Tier Zeit lassen sich einen Liegeplatz zu finden, würde die Nachsuche früher beginnen, würde das Tier weiter flüchten und hätte größere Qualen zu erleiden.
Neben den drei Hauptfährtenarten gibt es auch noch die Stöbersuche, die im Rettungswesen häufig zum Tragen kommt. Dabei wird der Hund auf einen bestimmten Geruchstyp (Mensch) konditioniert, die er in einem bestimmten Gebiet finden soll. Der Hund wird das Gebiet selbständig „durchstöbern“ und jeden dort gefundenen Menschen anzeigen.
Wir bieten bei uns derzeit die Ausbildung für zwei Arten der Fährte an: die „klassische“ Fährte und – in kleineren Teilmengen – auch das „Man-Trailing“ wobei der Schwerpunkt schon bei der klassischen Fährte liegt. Noch einmal zur Erinnerung: Jeder Hund ist dafür geeignet, bei der Fährte mitzumachen! Der Mensch (Hundeführer) sollte ein wenig Spaß an der Natur, an Wald und Wiese haben, nicht so Wetter abhängig sein (wir sind bei jeder Witterung draußen!) und auch Spaß haben querfeldein zu laufen. Mobilität (Auto) ist ebenfalls notwendig, wir treffen uns an unterschiedlichen Standorten, ansonsten aber braucht man nur Spaß an der Arbeit mit dem Hund :-)
Kommen Sie einfach einmal vorbei und schauen Sie sich unsere „Suche“ an.
→ weitere Bilder findet Iher hier